Ohne Frage hängt die positive Wirkung eines Menschen auch von der Ästhetik und damit von der Farbe seiner Zähne ab. Strahlende, helle Zähne lassen das Gesicht jünger und fitter erscheinen als
verfärbte oder gelbe Zähne. Glücklicherweise muss sich heute niemand mehr mit Verfärbungen abfinden und man kann dem natürlichen Prozess gegenwirken und schonend für hellere Zähne sorgen. Aber
sind auch alle Methoden dafür geeignet oder gibt es auch Risiken?
Frau Adriana Ring beantwortet die häufigsten Fragen in unserem Blog.
Wie kommt es überhaupt zu Zahnverfärbungen?
Nahrungs- und Genussmittel, insbesondere Kaffee, Tee, Rotwein oder Tabak, hinterlassen Farbpartikel an den Zahnoberflächen. Ein Teil dieser Partikel dringt im Laufe der Zeit in den Zahnschmelz
ein. In der Folge entstehen die typischen gelblich-braunen „Altersverfärbungen“, die selbst durch gründliche Zahnpflege nicht zu entfernen sind. Darüber hinaus können aber auch manche Medikamente
zur dauerhaften Einlagerung von Farbpartikeln im Zahnschmelz führen. Das gilt vor allem für eisen- und nitrathaltige Präparate sowie für Chlorhexidin, ein antibakterieller Wirkstoff, der in
manchen Mundspüllösungen enthalten ist.
Wie geht der Zahnarzt beim Zahnbleichen vor?
Das Prinzip des Bleachings beruht darauf, dass die dunklen Farbpigmente mit speziellen carbamid- oder wasserstoffperoxidhaltigen Substanzen aufgehellt werden. Dies funktioniert ähnlich wie das
Haarbleichen bzw. Blondieren beim Friseur. Je nach Verfahren können die Zähne dadurch ganz nach Bedarf und Wunsch um zwei bis acht Farbstufen aufgehellt werden. Welches Verfahren der Zahnarzt
anwendet, hängt von der Ursache und dem Ausmaß der Verfärbung ab. Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Methode.
Kann man auch Zahnersatz aufhellen lassen?
Nein, Zahnersatz kann durch keine der verschiedenen Bleaching-Techniken aufgehellt werden. Bei vorhandenen Kronen oder Füllungen im sichtbaren Bereich kann ein Bleaching daher zu farblichen
Disharmonien führen. Wer sich trotzdem zu einem Bleaching entschließt, sollte daher gegebenenfalls bereit sein, Füllungen bzw. Zahnersatz – farblich entsprechend angepasst – erneuern zu lassen.
Welche Bleaching-Methoden gibt es?
Walking-Bleach-Technik
Die Walking-Bleach-Technik ist eine interne Aufhellungstherapie, die bei Verfärbungen wurzelgefüllter Zähne zum Einsatz kommt. Der Zahnarzt gibt das Bleichmittel in den eröffneten Zahn ein. Bis
die gewünschte Aufhellung erreicht ist, vergehen einige Tage. Solange wird der Zahn provisorisch verschlossen.
Office-Bleaching
Das Office-Bleaching hilft bei Verfärbungen, die von außen in den Zahn eingedrungen sind. Der Bleichvorgang wird, wie der Name bereits vermuten lässt, vollständig in der Zahnarztpraxis
durchgeführt.
Zu Beginn der Behandlung wird das Zahnfleisch mit einem Spanngummituch abgedeckt. Anschließend trägt der Zahnarzt das Bleichmittel äußerlich auf die Zähne auf und lässt es für
einige Zeit einwirken.
Mit einer speziellen Lampe oder Laserlicht kann die Wirkung gezielt intensiviert werden. Je nach Ausgangssituation und gewünschtem Ergebnis sind eventuell mehrere
Durchgänge oder Behandlungssitzungen erforderlich.
Home-Bleaching?
Für das Home-Bleaching, ebenfalls eine äußerlich angewandte Behandlung, fertigt der Zahnarzt in der Praxis zunächst eine passgenaue Zahnschiene aus Kunststoff an. Den eigentlichen Bleichvorgang
führt der Patient nach genauer Anweisung des Arztes selbstständig durch: Die Zahnschiene wird mit dem Bleichmittel befüllt und je nach Präparat für eine oder mehrere Stunden getragen. Die
Anwendungsdauer beträgt je nach angestrebtem Helligkeitsgrad 2 bis 6 Wochen.
Zu welcher Methode raten Sie?
Grundsätzlich gehört das Bleaching in die Hände einer Fachkraft. Von „do-it-yourself“ Bleachings und Produkten aus der Drogerie ist grundsätzlich abzuraten. Ungenaue Dosierung und schlecht sitzende Universalschienen, aus denen das Bleichmittel beim Einsetzen meist heraus quillt, können das Weichgewebe reizen und Entzündungen verursachen. Auch sind die Resultate oft nicht optimal, die Bleichwirkung nur gering.
Ist das Aufhellen der Zähne wirklich risikolos?
Für die gesunde Mundhöhle stellt das Bleaching kein Risiko dar, vorausgesetzt, die Behandlung wird fachgerecht durchgeführt. Dies belegen inzwischen verschiedene Studien. Das Zahnfleisch muss
sorgfältig vor Kontakt mit dem Bleichmittel geschützt und die Vorgehensweise individuell auf die Problematik abgestimmt werden.
Welche Voraussetzungen müssen vor einem Bleaching erfüllt sein?
Wie vor jeder anderen Behandlung erfolgt auch vor einem Bleaching zunächst eine professionelle Zahnreinigung. Denn erst wenn alle Ablagerungen von den Zahnoberflächen entfernt sind, kann der
Zahnarzt die Art und den Umfang der Verfärbungen bestimmen und gemeinsam mit dem Patienten festlegen, welche Nuance durch das Bleaching erreicht werden soll. Zudem müssen die Zähne und das
Zahnfleisch natürlich völlig gesund sein. Bereits ein kleiner unbehandelter Kariesschaden oder eine defekte Füllung kann zur Folge haben, dass die Bleichsubstanz unkontrolliert in den Zahn
eindringt und weitere Schäden entstehen.
Kann es auch Nebenwirkungen beim Bleaching geben?
Durch die Behandlung kann es vorübergehend zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zahnhälse kommen. Ein Fluorid-Gel aus der Apotheke schafft hier meist schnell Abhilfe. Beim
Home-Bleaching muss eventuell die Tragedauer der Zahnschiene verkürzt werden. In jedem Fall sollte der Zahnarzt zu Rate gezogen werden.
Worauf sollte man nach dem Bleaching achten?
Um den Behandlungserfolg nicht zu beeinträchtigen, raten Zahnärzte zur so genannten Bleaching-Diät. Das bedeutet, dass man in den ersten 24 Stunden nach einem Office-Bleaching auf die typischen,
zu Verfärbungen führenden Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein verzichten sollte. Gleiches gilt für säurehaltige Nahrungsmittel, wie Orangensaft, die den Zahn zusätzlich
belasten, indem sie Mineralien aus der Hartsubstanz lösen. Bei einem Home-Bleaching ist über die gesamte Behandlungsdauer Vorsicht angebracht und der Konsum der o. g. Produkte weitestgehend zu
reduzieren.
Wie lange hält das Resultat?
Die Haltbarkeit des Bleaching-Effektes ist je nach angewandtem Verfahren und individuellem Konsumverhalten unterschiedlich. Bei regelmäßiger professioneller Zahnreinigung kann die Zahnfarbe im
Idealfall bis zu mehreren Jahren halten. Unter ungünstigen Voraussetzungen – z.B. durch starkes Rauchen – können die Zähne aber auch schon nach einigen Monaten wieder nachdunkeln. Aus
medizinischer Sicht spricht allerdings nichts dagegen, die Behandlung zu wiederholen.
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