Dr. Ulrich Schmitt Weil die zuvor durchgeführte Wurzelkanalbehandlung nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat. Dann will man die Bakterien quasi abschneiden, in der Annahme, sie befänden sich alle nur unten an der Wurzelspitze. So sieht das auf dem Röntgenbild auch oft aus.
Dr. Ulrich Schmitt Bakterien können sich im gesamten Kanal befinden. Wenn Sie sich den Wurzelkanal wie ein Rohr vorstellen in das nun Bakterien geraten, dann fallen die ja nicht einfach nach unten. Die breiten sich von oben aus und sind überall nachweisbar. Da bereits kleinste Dosen reichen, ist das pure Abschneiden bei der Wurzelspitzenresektion wenig erfolgsversprechend. Wenn ich ein Rohr reinigen möchte, dann wird es weder sauberer noch dichter, wenn ich ein Stück davon abschneide.genau das macht aber die Wurzelspitzenresektion.
Dr. Ulrich Schmitt Die Wurzelspitzenresektion kommt ja überhaupt erst in Frage, wenn die Wurzelkanalbehandlung gescheitert ist. Die Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) ist eine der komplexesten, schwierigsten Behandlungen in der Zahnmedizin. Viele neue Verfahren und Instrumente helfen, neben einem sehr erfahrenen Zahnarzt, die Erfolgsquote dieser Behandlung auf 95 % zu steigern. Standardmethoden scheitern hingegen leider in 50 % der Fälle.
Dr. Ulrich Schmitt Keinesfalls ist dann automatisch eine Wurzelspitzenresektion notwendig. Wenn durch die Standard-Wurzelkanalbehandlung die Infektion nicht beherrscht werden konnte, ist zunächst eine erneute Wurzelkanalbehandlung sinnvoll, die sogenannte Revisionsbehandlung. Spätestens dann sollte ein erfahrener Endodont mit Mikroskop die Behandlung durchführen, um den erwünschten Erfolg zu erzielen.
Dr. Ulrich Schmitt Der "Zahnnerv", die Zahnpulpa füllt das innere des Zahns aus und ist bei einem gesunden Zahn nach außen abgeschlossen.
Sie ist für die Zahnentwicklung wichtig. Die Pulpa kann von Bakterien infiziert werden und sich entzünden. Die Ursachen dafür sind in der Regel Bakterien, die über
eine Karies oder über undichte Restaurationen in die Pulpakammer eindringen. Aber auch Traumata oder Risse im Zahn können zu einem Untergang der Pulpa führen. In den meisten Fällen läuft
dieser Prozess langsam ab und wird vom Patienten primär nicht bemerkt, z.B. in Form von Schmerzen.
Wird die irreversible bakterielle Infiltration der Pulpa nicht behandelt, so können die Bakterien die gesamte Zahnpulpa zerstören und dann ungehindert in den Kieferknochen
eindringen, wo es zu einer Entzündung um die Wurzelspitze herum oder zwischen den Wurzeln kommt. Die einzige Möglichkeit, einen so erkrankten und bakteriell infizierten Zahn langfristig zu
erhalten, ist die endodontische Behandlung, die Wurzelkanalbehandlung.
Dr. Ulrich Schmitt Der Zahn wird betäubt und der Zahn mit einem speziellen Gummi, dem Kofferdam isoliert. Danach wird der Zahn eröffnet die
Wurzelkanaleingänge lokalisiert und die Länge der einzelnen Wurzelkanäle bestimmt. Unterstützt wird die Behandlung durch die Sicht mit Hilfe eines Mikroskops und moderne,
computergestützte Längenmessgeräte. Für den Erfolg der endodontischen Behandlung ist es unerlässlich, alle existierenden Wurzelkanäle eines Zahnes zu lokalisieren und deren Länge
exakt bis zur Wurzelspitze zu bestimmen, um das gesamte Wurzelkanalsystem dreidimensional behandeln zu können.
Aufgrund unserer speziellen Ausrichtung sind wir immer aktuell in der technischen Ausstattung und können individuell auf die komplexe Anatomie jedes einzelnen Zahns eingehen, um Schwierigkeiten
zu lösen. Während und nach der Kanalaufbereitung mit u.a. hochflexiblen Feilensystemen werden die Wurzelkanäle mit antibakteriellen, schallaktivierten Spülflüssigkeiten mehrmals
gründlich gereinigt und desinfiziert. Auch nicht instrumentierbare sogenannte Seitenkanäle können damit erreicht werden. Anschließend werden die Hohlräume dreidimensional mit warmen
Verdichtungstechniken ausgefüllt, um das Risiko einer Reinfektion zu minimieren. Zum Abschluss wird der Zugang zum Wurzelkanalsystem mit einer im Wurzelkanal verankerten bakteriendichten,
adhäsiven Füllung verschlossen und der Zahn somit schon stabilisiert. mehr zum Ablauf
Dr. Ulrich Schmitt In der Regel brauchen wir 2 Sitzungen.
Die Behandlung ist dank effizienter Anästhesietechniken schmerzfrei. Auch nach der Behandlung werden Sie wenig bis gar nichts spüren. Je nach Ausgangssituation kann es in Einzelfällen in den
ersten Tagen zu Beschwerden kommen, die aber mit einem Schmerzmittel beseitigt werden können. Im Zweifel melden Sie sich natürlich gerne in unserer Praxis.
Dr. Ulrich Schmitt Nach der Wurzelbehandlung folgt eine Heilungsphase, die ohne Probleme mit dem adhäsiven Aufbau im Zahn oder einer langzeitprovisorischen Krone überbrückt werden kann. Nach ca. 6 Monaten erfolgt eine Röntgenkontrolle. In der Regel ist dann die Anfertigung eines Onlays, einer Teilkrone oder einer Krone zur Stabilisation des Zahns erforderlich. Was davon erforderlich ist, hängt von dem Ausmaß des Defekts, der Lokalisation des Zahns im Mund und der individuellen Belastungsart auf diesen Zahn ab. Natürlich steht auch hier für uns das minimalinvasive, zahnsubstanzerhaltende Prinzip an oberste Stelle. Wir finden für sie die individuell richtige Lösung.